
Heizlastberechnung
Die Heizlastberechnung ist ein zentraler Bestandteil der Energieberatung und dient der Ermittlung des Wärmebedarfs eines Gebäudes. Diese Berechnung ist wichtig, um die Heizungsanlage optimal auszulegen und Energieeinsparpotenziale zu identifizieren. Hier sind die wichtigsten Aspekte:
1. Ziel der Heizlastberechnung
- Dimensionierung der Heizungsanlage: Die Berechnung liefert die erforderliche Heizleistung, um ein Gebäude auch bei extrem niedrigen Außentemperaturen warm zu halten.
- Energieeffizienz: Überdimensionierte Anlagen verbrauchen unnötig viel Energie, während unterdimensionierte Systeme den Komfort beeinträchtigen.
- Fördermittel: In vielen Fällen ist eine Heizlastberechnung Voraussetzung für die Beantragung von Fördermitteln, z. B. bei der KfW oder BAFA.
2. Normen und Grundlagen
- DIN EN 12831: Diese Norm definiert das Verfahren zur Heizlastberechnung in Europa und ist der Standard für Berechnungen in der Energieberatung.
- Grundlage: Die Berechnung basiert auf dem Wärmetransfer zwischen Innen- und Außenbereich (Transmissionswärmeverluste) sowie den Lüftungswärmeverlusten.
3. Faktoren der Berechnung
Die Heizlast setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen:
- Transmissionswärmeverluste:
- Wärmeverluste durch Wände, Fenster, Dach, Boden und Türen.
- Abhängig von der U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient) der Bauteile.
- Lüftungswärmeverluste:
- Verluste durch den Luftaustausch, entweder durch natürliche Lüftung oder Lüftungsanlagen.
- Berücksichtigung von Luftdichtheit und Volumenstrom.
- Innere und solare Gewinne:
- Wärmeeinträge durch Sonneneinstrahlung und interne Wärmequellen (z. B. Geräte, Personen).
- Diese werden in der Heizlastberechnung vernachlässigt, um eine sichere Auslegung zu gewährleisten.
4. Schritte der Berechnung
- Ermittlung der Gebäudedaten:
- Gebäudetyp (z. B. Einfamilienhaus, Mehrfamilienhaus).
- Baujahr und energetischer Zustand.
- Bestimmung der klimatischen Bedingungen:
- Norm-Außentemperatur des Standorts.
- Erwünschte Raumtemperatur.
- Berechnung der einzelnen Wärmeverluste:
- Analyse der Bauteile und Lüftungssysteme.
- Gesamtheizlast:
- Summierung aller Wärmeverluste.
- Sicherheitszuschläge für außergewöhnliche Wetterbedingungen.
5. Nutzung der Heizlastberechnung in der Beratung
- Modernisierung: Empfehlung für neue Heizsysteme, z. B. Wärmepumpen oder effiziente Gasbrennwertkessel.
- Energieeinsparmaßnahmen: Optimierung der Gebäudehülle, wie Dämmung oder Fenstertausch.
- Fördermöglichkeiten: Nachweis der energetischen Verbesserung und Einhaltung gesetzlicher Vorgaben.
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